Umweltbewusstsein und ressourcenschonender Konsum sind kein Phänomen der jüngeren Vergangenheit. Bereits seit Jahrhunderten befassen sich Denker damit, wie wir Menschen mit den uns zur Verfügung stehenden Gütern umgehen sollten, um der Umwelt Zeit zur Erholung und nachfolgenden Generationen Raum zum Leben geben zu können.
Nicht nur durch „Fridays for Future“ werden Umweltschutz und Nachhaltigkeit aber als Themen immer präsenter. An den Hitzesommern und Naturkatastrophen kommt keiner mehr vorbei. Was bedeutet das aber für uns direkt und für unseren Konsum? Eine Frage, der sich auch die Designer weltweit stellen.
Mutter Erde als Inspiration: Designerstücke von Mater
Einer der Vorreiter in diesem Bereich ist das dänische Designhaus Mater. Von Anbeginn der Firmengeschichte lag der Fokus auf Verwendung nachhaltig gewonnener Materialien. Mit dabei: Naturmaterialien wie FSC-zertifiziertes Holz, aber auch recycelte Fischernetze. Der Mater Nestor Stuhl von Tom Stepp etwa ist ein gutes Beispiel für die Ästhetik der Dänen: Angelehnt an den Shaker-Stil besteht er aus einem schlichten Holzrahmen und einer Sitzfläche aus Papierkordeln.
Mater setzt auf klassische Formen mit feinen gestalterischen Abweichungen, die kaum ins Auge fallen und den Stücken doch einen unerkennbar einzigartigen Charme verleihen. So auch die Mater Liuku Pendelleuchte und die Mater Terho Pendelleuchte, beide aus der Feder der finnischen Designerin Maija Puoskari: Sie können optional mit einem Glasschirm versehen werden und sind so zugleich zeitlos minimalistisch und wandelbar.
Der neueste Clou der Nachhaltigkeits-Pioniere aus Kopenhagen ist die Mater Ocean-Kollektion. Das Design von Jorgen & Nanna Ditzel aus dem Jahr 1955 erhielt eine Auffrischungskur de besonderen Art: Zusammen mit dem Recyclingunternehmen Plastix werden die Möbel der Mater Ocean-Serie aus weggeworfenen Fischernetze, Seilen und andere Plastikabfällen aus dem Meer gefertigt.
So schön kann Plastikabfall sein!
Auch im Designhaus Houe wird Nachhaltigkeit groß geschrieben. Ihr Debüt gaben die Dänen mit ihrer modularen Click-Serie, inzwischen ist das Portfolio immer weiter gewachsen. Die Houe Paon-Kollektion beispielsweise setzt auf Holzelemente aus Bambus, der aufgrund seines schnellen Wachstums und hervorragenden luftreinigenden Eigenschaften als besonders nachhaltig für die Möbelproduktion gilt. Mit der Houe Falk-Serie gehen die Designer aber noch einen Schritt weiter: Die Sitzschalen der Stühle bestehen vollständig aus recyceltem Kunststoff aus dänischen Haushaltsabfällen – so kann jeder ein kleines Bisschen dazu beitragen, den Materialeinsatz zu reduzieren.
Bei nachhaltigem Design geht es aber um mehr als nur die eingesetzten Ressourcen. Auch die Produktionsbedingungen und ihre Auswirkungen auf die Umwelt, die Arbeitsbedingungen und die Langlebigkeit der Entwürfe spielen eine wesentliche Rolle. Umweltbewusstsein muss eben nicht Verzicht bedeuten: Auf die Details kommt es an.