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Ein Guss, ein Stuhl – der Monoblock

Die Verarbeitung von Kunststoff hat die Designwelt revolutioniert. Und das nicht nur im Hinblick auf reine Stückzahlen, sondern auch auf gestalterische Möglichkeiten: Ein Stuhl aus einem Stück – der Monoblock.

Nach dem Entwurf von Joe Colombo entstand 1967 der erste vollständig aus Kunststoff gefertigte, stapelbare Stuhl: der Nr. 4867 / Chair Universale für Kartell. Allerdings noch mit separat produzierten Stuhlbeinen. Die ersten Monoblock-Stühle waren dann unter anderem der Panton Chair des dänischen Designers Verner Panton sowie der Selene von Vico Magistretti in Zusammenarbeit mit Artemide. Damals dauerte die Fertigung eines Exemplars revolutionäre fünf Minuten – heute sind es maximal zwei.

Die Herstellung erfolgt in einem thermoplastischen Verfahren, bei dem Kunststoffgranulat erst geschmolzen und dann in die Form gespritzt wird. Die gängigsten Kunststoffe im Möbeldesign sind Polypropylen und Polyethylen.

Während die ersten Entwürfe noch klar auf maximale Funktionalität abzielten, ist inzwischen kaum eine Form undenkbar – und das Stapeln längst keine Grundvoraussetzung mehr. Voluminöse Konturen wie beim Magis Proust Sessel von Alessandro Mendini oder bei der Driade Tokyo Pop-Kollektion von Tokujin Yoshioka betonen zumindest nach außen hin einen „blockhaften“ Charakter – innen sind sie nämlich hohl.

Magis Proust Sessel, Driade Tokyo Pop Liege

 

Das Aufwendigste an dieser Technik ist die Anfertigung der Form selbst. Alles weitere ist nur durch die menschliche Vorstellungskraft begrenzt: Gewagte Rundungen wie beim Kartell Masters Stuhl von Philippe Starck sind ebenso möglich wie die filigrane Perforierung beim Pedrali Remind 3735 Armlehnstuhl von Eugeni Quitllet.

Kartell Masters Stuhl, Pedrali Remind Stuhl

 

Transparente Sitzmöbel entstehen in einem Guss ebenso wie hauchdünne, kohlefaserverstärkte Stühle wie der Kartell Piuma Armlehnstuhl von Piero Lissoni. Durch die Fertigung in einem Stück sind sie besonders bruchsicher und darum oft explizit für den Einsatz im Innen- und Außenbereich entworfen.

Kartell Louis Ghost Stuhl, Kartell Piuma Stuhl

 

In Anknüpfung an den Ursprungsgedanken universeller Anwendung sind die meisten Monoblöcke auch heute noch stapelbar. wie der Driade Toy Stuhl mit Armlehne von Philippe Starck oder der Magis Bell Chair von Konstantin Grcic, die die Grundform des Monoblock-Stuhls ganz verschieden interpretieren.

Driade Toy Stuhl mit Armlehnlehne, Magis Bell Chair Stuhl

 

Eine neue Welt eröffnet nun aber auch die künstliche Intelligenz. Was die aus Kunststoff machen kann, hat wieder einmal Philippe Starck zusammen mit dem Designhaus Kartell getestet.

 

Der bekannteste Monoblock der Welt ist wohl der weiße Gartenstuhl mit den charakteristischen Ablaufrillen, auf dem man sich immer ein wenig wackelig fühlt – entworfen als „Fauteuil 300“ von Henry Massonnet. Und auch er ist ein Teil Designgeschichte, denn er ist Inbegriff einer kulturellen Revolution: ein bisschen Luxus für alle.