Auf der light + building und auf der Mailänder Möbelmesse präsentierten Designer, Künstler und Möbelbauer dieses Jahr eine Sensation nach der anderen. Verblüffend waren jedoch weniger extravagante Formen, sondern vor Allem die Farben und Materialien, die die kommende Saison prägen. Wir stellen hier einige unserer Neuzugänge und kommende Trends vor. Eines schon vorab: es geht sehr natürlich zu! 

Einer der der beliebtesten Werkstoffe dieses Jahr ist Holz, da dessen natürlicher Charme sich besonders elegant mit anderen Materialien kombinieren lässt wie bei der Normann Copenhagen Herit-Kollektion von Simon Legald oder den neuen Pedrali Babila Barhockern von Odo Fioravanti. In Verbindung mit Kunststoff oder Aluminium in dezenten Farben kommt die Essenz des Naturmaterials besonders gut zur Geltung.

 

Ob in hellen, freundlichen Nuancen, eleganten dunkleren Beizungen oder farbenfrohen Lackierungen – am Werkstoff Holz kommt man diese Saison kaum vorbei. Magis hat die Kollektionen Officina und Steelwood, beide von Ronan & Erwan Bouroullec, um neue Holz-Varianten ergänzt, Driade präsentiert seinen Klassiker Meridiana von Christophe Pillet mit Stuhlbeinen aus Eschenholz und – wer hätte das gedacht – Kartell hat mit Philippe Starck die Kollektion Woody entwickelt, die durch Mischung mit Kunststoff die bisherigen Grenzen der Materialbeschaffenheit von Holz sprengt.

 

Neben reduzierten Formen spielt jedoch auch die Haptik der Design-Objekte eine große Rolle. Weiche Stoffe, edles Leder – einfach Alles, was sich gut anfühlt. Der Trend geht aktuell vor Allem in Richtung gemütlicher Polstermöbel und gepolsterter Sitzhocker, wie beispielsweise dem opulenten Kartell Cara Sessel von Philippe Starck mit Sergio Schito oder den Pedrali Buddy Hockern von Busetti Garuti Redaelli mit ihren eleganten Messing-Füßen.
Apropos Messing: die mondäne Legierung ziert dieses Jahr vor Allem auch Designerleuchten wie die Normann Copenhagen Grant-Leuchten von Simon Legald, die glänzend poliertes Messing mit grobem, vulkanischem Gestein verbindet. Das kühle Material wird derzeit außerdem besonders gerne mit mit zartem Glas kombinert, ein weiterer Werkstoff, das sich zurück in die Designwelt katapultiert hat. Farbiges Glas, geriffeltes Glas – in Verbindung mit dem vornehmen Flair von Messing entfalten die Marset Dipping Light Tischleuchte von Jordi Canudas oder der Kundalini Nami Pendelleuchte von Alberto Saggia & Valerio Sommella erst ihre volle Wirkung.

 

Ebenfalls – im wahrsten Sinne des Wortes - schwer im Kommen sind Kombinationen mit Stein. Allen voran Marmor und Terrazzo, aber auch die raue Optik von Granit und Beton findet sich in zahlreichen Design-Objekten. Ob eher dezent wie in der Basis der Lapalma Jey Couchtische von Francesco Rota oder als auffällige Tischplatte wie beim Pedrali Buddy Couchtisch von Busetti Garuti Redaelli oder dem Magis Milà Tisch von Jaime Hayon, steinerne Elemente verleihen Design-Objekten eine ganz eigene Charakteristik.

 

Dass auch Liebhaber fröhlicher Farben und graphischer Designs auf ihre Kosten kommen, dafür sorgen Entwürfe aus Kunststoff und Aluminium, die als Materialien beileibe nicht in Vergessenheit geraten sind. Durch neue Verarbeitungsmethoden und Mischverhältnisse werden auch hier immer außergewöhnlichere Formen möglich, wie man im schwungvollen Design des Pedrali Remind 3735 Armlehnstuhl von Eugeni Quitllet oder der dynamischen Magis Bureaurama-Kollektion von Jerszy Seymour sieht und Philippe Starck verbindet im Kartell Venice Armlehnstuhl sowie seiner Kartell Generic-Kollektion archetypische Stuhlformen mit ungewöhnlichen Farben. Hier einige Impressionen von Pedrali auf der Salone del Mobile und zu Philippe Starcks Inspirationen für seine meisterhaften neuen Entwürfe.

         

 

Mit den Kollaborationen mit den Mailänder Modelabels Moschino und La Double J sorgt Kartell allerdings für die Überraschung des Jahres. Die freche Kartell Toy Tischleuchte von Moschino & Jeremy Scott und die Kartell La Double J-Kollektion sind aussagekräftige Objekte für Alle, die auf mutiges und leicht ironisches Design stehen.

 

Klare Schlichtheit und geometrische Formen dominieren dieses Jahr die neuen Designerleuchten und Designermöbel. Die verwendeten Naturmaterialien verleihen den unaufgeregten Designs dabei ihre ganz eigene, charismatische Anmutung. Und das Schönste ist, dass sich die natürlichen Werkstoffe problemlos zu harmonischen Einheiten verbinden und in bestehende Interieurs integrieren lassen!